AudioguideEyüp Sultan Mosque

Eyüp Sultan Camii

Im Jahr 1800 wiederaufgebaute Moschee aus dem 15. Jh. mit dem Grab eines Freundes des Propheten Mohammed.

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Die Eyüp-Sultan-Moschee ist ein spiritueller Ort am Ufer des Goldenen Horns in Istanbul, unmittelbar vor den alten Stadtmauern. Ihre Geschichte reicht mehr als vierzehn Jahrhunderte zurück. Die Moschee ist nach Abu Ayyub al-Ansari benannt, einem engen Gefährten und Unterstützer des Propheten Muhammad. Abu Ayyub kam im späten siebten Jahrhundert in diese Gegend, und es wird angenommen, dass er an genau dieser Stelle begraben wurde – was diesen Ort zu einem der ehrwürdigsten im gesamten muslimischen Kulturraum macht.

Nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels ließ Sultan Mehmed der Eroberer auf diesem heiligen Boden den ersten Moscheekomplex der Stadt außerhalb der alten Mauern errichten, und zwar gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wurde die Moschee dann vollständig neu aufgebaut. Das heutige Gebäude verbindet die ruhige Eleganz klassischer osmanischer Architektur mit anmutigen Elementen des osmanischen Barocks: schlanker, heller Naturstein, vergoldeter Marmor, kunstvolle Kalligraphie und üppige florale Verzierungen prägen das Bild.

Die Hauptkuppel ruht auf einer achteckigen Säulenbasis – eine Bauweise, die der berühmte osmanische Architekt Sinan bevorzugte. Besucher entdecken im Innen- und Außenbereich zahlreiche Iznik-Keramiktafeln, die für ihr tiefes Rot und lebendiges Blau bekannt sind; manche dieser Fliesen sind beinahe fünf Jahrhunderte alt. In der Moschee werden außerdem rituelle Gegenstände und Reliquien aufbewahrt, die mit dem Propheten Muhammad in Verbindung stehen – dies verleiht dem Ort eine besondere spirituelle Bedeutung.

In der Eyüp-Sultan-Moschee fand die feierliche Zeremonie der Schwertumschlingung statt, bei der die neuen osmanischen Sultane inthronisiert wurden. Der von Mauern umgebene Innenhof und die schattenspendende Platane boten seit jeher Raum für wichtige Ereignisse: das festliche Fastenbrechen während des Ramadan oder lebhafte Beschneidungsfeiern.

Die Moschee ist von einem Labyrinth aus alten Grabstätten umgeben. Zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten sowie Mitglieder der königlichen Familie ließen sich hier bestatten, um in der Nähe des gesegneten Ortes zu ruhen. Zum Komplex gehörten einst auch Schulen, öffentliche Bäder und Suppenküchen für Bedürftige. Heute kommen Besucher aus aller Welt – sie werden angezogen von der Geschichte, dem Glauben und den bis heute lebendigen Traditionen, die durch die weiten Räume der Eyüp-Sultan-Moschee nachklingen.

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